THEMEN

EDITORIAL

  • Nachruf Luc Sergy
  • Diplomfeier 2023
  • GAV/AVE
  • Sicherheits- Kongress 2024 
  • Webinar
    “Employer Branding”
  • Cyber Security Days & 16. FSS Security Talk
  • 2.Fachtagung Veran-staltungssicherheit
  • Neue Lernmittel im VSSU- Webshop

Sehr geehrte Damen und Herren

Werte Mitglieder

Die ersten hundert Tage meiner Amtszeit beim VSSU sind nun vergangen – traurig, intensiv, spannend und herausfordernd – so kann man zusammenfassen, was ich in dieser Zeit erlebt habe. Traurig, weil wir mit Luc A. Sergy einen aussergewöhnlichen Menschen, einen Freund und hochgeschätzten Mitstreiter für die Anliegen der privaten Sicherheitsdienstleistungsbranche verloren haben – möge er in Frieden ruhen.

Das Positive war aber klar dominierend, denn ich hatte das Vergnügen, viele neue Menschen aus der Politik, bei Behörden, der öffentlichen Verwaltung und auch bei Mitgliedern des Verbands kennenzulernen. Ebenso habe ich viele altbekannte Gesichter wiedergesehen, die ich in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren habe. Es ist schön wieder da zu sein, wo der Mensch im Fokus steht. Auch wenn Roboter und Drohnen nach und nach besser werden und gewisse Aufgaben in unserer Branche ergänzend übernehmen, sind es immer noch die Menschen, welche den Unterschied einer qualitativ hochstehenden Sicherheitsdienstleistung ausmachen.

Qualität ist einer unserer Kernpunkte, welche die Mitgliedschaft im VSSU zum Ziel hat. Diese Qualität in den Sicherheitsdienstleistungen wird aber von Menschen geschaffen. Es ist äusserst wichtig, dass diese Menschen motiviert und gut ausgebildet sind. Aus diesem Grund beschäftigt sich unsere Ausbildungskommission mit der Erstellung von Lehrmitteln, welche einen Standard für unsere Branche setzen sollen. Mit der Veröffentlichung der Lehrmittel «Recht» und «Sozialkompetenzen» sind die ersten Handbücher für zwei Fächer der Berufsprüfungen entstanden. Es sind weitere Handbücher in Planung. Diese werden demnächst veröffentlicht.

Im vergangenen Dezember durften wir die Diplomfeier der Berufsprüfungen durchführen. 174 Diplome in den Bereichen Bewachung, Anlässe, Zentralendienste und Personenschutz, konnten wir den erfolgreichen Absolventen und Absolventinnen überreichen. Bravo! Sie alle tragen dazu bei, dass unsere Mitgliedsfirmen qualitativ hochwertige Dienstleistungen anbieten können.

Mit einigen Themen habe ich mich bereits beschäftigt, aber Vieles steht noch bevor. Es bleibt also weiterhin intensiv, spannend und herausfordernd.

Das Team des VSSU wünscht viel Vergnügen beim Lesen des neuen Newsletters in digitaler Form!

Pascal Cattilaz

m

m

Nachruf

Luc A. Sergy

12.Oktober 1960 – 27.Dezember 2023

Luc A. Sergy hat einen langjährigen und wertvollen Beitrag für den VSSU und die private Sicherheitsbranche geleistet. Er hat die Anerkennung und die Akzeptanz der privaten Sicherheit gefördert, sich leidenschaftlich und unermüdlich für unsere Branche engagiert. Er war ein sehr geschätztes Mitglied unserer Gemeinschaft.

Luc verstarb am 27.12.2023 nach einem mutigen Kampf gegen seine schwere Krankheit. In dieser Zeit des Abschieds möchten wir seiner Familie, seinen Freunden und allen, die von diesem Verlust betroffen sind, unser aufrichtiges Beileid aussprechen. Wir werden Luc A. Sergy als einen aussergewöhnlichen Menschen und geschätzten Freund in Erinnerung behalten.

Team VSSU

Veranstaltung

Diplomfeier VSSU

5. Dezember 2023, Solothurn

Slideshow: Fotos

Am 5. Dezember 2023 versammelten sich zahlreiche Absolventinnen und Absolventen im Konzerthaus Solothurn, um an der jährlichen Diplomfeier teilzunehmen. Prüfungsfunktionäre, Mitglieder des VSSU-Vorstands, die Prüfungskommission und weitere Ehrengäste waren zahlreich vertreten, um den Absolventen und Absolventinnen zu ihrem erfolgreichen Abschluss zu gratulierten.

Jährlich zeichnet die Security Ligue herausragende Absolventinnen und Absolventen der Berufsprüfungen mit dem Manuel-Spreng-Award aus. Die Auszeichnung wurde an die Herren Claude Frei (Bewachung) und Jonas Heinrichs (Personenschutz) überreicht, die mit ihren ausgezeichneten Prüfungsergebnissen brilliert haben. Seit 2019 wird jedes Jahr der Absolvent oder die Absolventin mit der herausragendsten Leistung in den Berufsprüfungen “Anlässe” und “Zentralendienste” dem Vorstand zur Nominierung für den VSSU-Award vorgeschlagen. Im Jahr 2023 wurden die VSSU-Awards an Herrn Frank Meili (Zentralendienste) und an Herrn Roman Bänziger (Anlässe) für ihre bemerkenswerten Leistungen verliehen. Herr Renato Schmid glänzte ebenfalls mit einer bemerkenswerten Leistung, durch das erfolgreiche Bestehen der letzten Prüfung im Bereich “Anlässe”, konnte er als stolzer Träger aller vier Fachausweise, den Abend gebührend feiern.

Ein zusätzlicher Höhepunkt des Abends wurde durch den Mentalisten Christophe Ambre gesetzt. Mit seinen magischen Tricks und einzigartiger Fingerfertigkeit verblüffte und unterhielt er das Publikum. Die Veranstaltung fand ihren feierlichen Abschluss mit einem reichhaltigen Apéro Riche, bei welchem sich die Gelegenheit bot, auf die frisch erworbenen Fachausweise anzustossen.

Information

Verlängerung der AVE, neue Mindestlöhne und Verhandlungen GAV next

1. Januar 2024

Der Verband Schweizerischer Sicherheitsdienstleistungs-Unternehmen (VSSU) und die Gewerkschaften Unia und Syna haben sich in den Lohnverhandlungen auf höhere Mindestlöhne (1,6 % – 1,8%) einigen können. Das anschliessend eingereichte Gesuch um Verlängerung der AVE um ein Jahr wurde nun durch den Bundesrat unterzeichnet. Damit wurde der GAV Sicherheit lückenlos fortgesetzt. Die neuen Mindestlöhne gelten für die von der AVE erfassten Branche ab 1. Januar 2024.

Verlängerung des allgemeinverbindlich erklärten GAV

Durch die lückenlose Fortsetzung der Allgemeinverbindlicherklärung sind alle Sicherheitsunternehmen ab 10 Angestellten auch nach dem 31. Dezember 2023 weiterhin zur Einhaltung von Mindeststandards in Sachen Löhne, Ausbildung und Arbeitszeiten verpflichtet. Ein Wegfall der Allgemeinverbindlichkeitserklärung, welche per 31.12.2023 ausgelaufen wäre, konnte in letzter Minute verhindert werden.

Höhere Mindestlöhne ab 1. Januar 2024

Die Sozialpartner haben vereinbart, dass die Mindestlöhne der Anstellungskategorien über alle Dienstjahre und zudem auch für den Werttransport wie folgt angehoben werden:

  • Anstellungskategorie A: Erhöhung um 1.6%
  • Anstellungskategorie B: Erhöhung um 1,7%
  • Anstellungskategorie C: Erhöhung um 1,8%

Dies soll dazu beitragen die Mitarbeitenden für die Teuerung zu kompensieren und die Qualität der privaten Sicherheitsdienstleistungen aufrecht zu halten.

Preisdruck – eine Gefahr für die Qualität und die Löhne

Die Sozialpartner appellieren daher dringend an das Verantwortungsbewusstsein der öffentlichen Hand. Behörden, die bei Ausschreibungen den Zuschlag mit einseitiger Gewichtung über den Preis anstatt auch über Qualitätskriterien vergeben, untergraben die Bemühungen der Sozialpartner, die Branche aufzuwerten, und fördern einen ungesunden, unsozialen Wettbewerb – zu Lasten aller Mitarbeitenden, der Allgemeinheit und der rechtsschaffenden Unternehmen der Branche. Die Sozialpartner in der privaten Sicherheitsdienstleistungsbranche wünschen sich, dass die Behörden bei Ausschreibungen verstärkt auf Qualität und die Einhaltung des GAV und somit auf faire Arbeitsbedingungen Wert legen.

Aktueller Stand der Verhandlungen GAV next

Die Sozialpartner arbeiten an der Revision des GAV, der die Weichen für eine Aufwertung der Branche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine Standardisierung und Erhöhung der Qualität der Dienstleistungen und der Kontrollen des GAV stellen soll.

Die Verhandlungen zu GAV next befinden sich in vollem Gange. Das Bestreben bleibt, nicht nur Teilziele zu erreichen, sondern ein umfassendes Gesamtergebnis anzustreben. Dies beschränkt die Möglichkeit, während der Verhandlungen breite Kreise zu informieren. Es ist insgesamt festzustellen, dass die Verhandlungen mitunter zeitaufwendig sind, jedoch erfreulicherweise zuweilen zu Übereinstimmungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite hinsichtlich der Analyse und möglicher Änderungen führen. Es ist derzeit unwahrscheinlich, dass die Verhandlungen vor Ende des Jahres abgeschlossen werden, zudem die Ergebnisse der Verhandlungen in einen rechtlich überzeugenden Text für den GAV eingearbeitet werden müssen sowie weitere Arbeiten für das Verfahren der Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) erforderlich sind.

Veranstaltung

Sicherheitskongress

17. Januar 2024, Basel

SICHERHEITS-Kongress 2024

«Bedrohungen und neue Sicherheits-Technologien»

Parallel zur Messe Swissbau 2024 fand im Januar erneut der Sicherheits-Kongress statt – der bekannte Treffpunkt für Sicherheitsexperten und -expertinnen. Während den fünf Halbtages-Weiterbildungen wurde das fundierte Wissen in den Bereichen Arbeitssicherheit, Brandschutz bis hin zu Unternehmenssicherheit aus unterschiedlichen Perspektiven vermittelt. Die Teilnehmenden hatten zudem die Gelegenheit, sich mit den neusten Trends vertraut zu machen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.

Das Modul «BEDROHUNGEN UND NEUE SICHERHEITS-TECHNOLOGIEN», unter dem Patronat des VSSU und des SVS Sicherheitsverbund Schweiz, wurde durch Pascal Cattilaz moderiert.

Neue Technologien: welche Gefahren für die Demokratie?

Martin von Muralt, Delegierter des SVS, bot einen aufregenden Einstieg in die Thematik, indem er die Zusammenhänge zwischen internationalen Spannungen, bewaffneten Konflikten, der Migration und dem Fortschritt neuer Technologien aufzeigte. Dabei verdeutlichte er, dass diese und weitere Faktoren weitreichende gesellschaftliche, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Auswirkungen von globaler Bedeutung haben.

Das Thema Robotik ist schon seit einiger Zeit präsent, die neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine sind so aktuell wie nie zuvor. Das Potenzial der Maschinen wird rege erforscht und genutzt, denn die Maschinen können die Arbeitsbelastung reduzieren und die Effizienz steigern. Doch wo Sonne scheint, gibt es auch Schatten. Können grundlegende Bürgerrechte durch den Einsatz von Gesichtserkennungssoftware verletzt werden? Wo liegt die Grenze zwischen Kontrolle und Überwachung? In unserer liberalen Gesellschaft beschränkt der Staat die individuellen Freiheiten so wenig wie möglich und fördert die Autonomie und individuelle Verantwortung jedes Einzelnen – diese Werte bilden das Rückgrat unserer demokratischen Gesellschaft.

Was sind die möglichen Lösungsansätze zu den heutigen Herausforderungen? Martin von Muralt betonte die Notwendigkeit einer internationalen Regulierung für den Einsatz von künstlicher Intelligenz und deren Algorithmen. Besonderes Augenmerk sollte hierbei auf dem Schutz der Privatsphäre und der Beschränkung von Überwachungsmöglichkeiten liegen. Zusätzlich wird die schweizerische Bevölkerung vor bedeutenden Herausforderungen im Umgang mit der heutigen Informationsflut konfrontiert. Prioritäre Gewichtung muss der Förderung des kritischen Denkens und der Sensibilisierung zur verantwortungsvollen Nutzung sozialer Netzwerke beigemessen werden. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Förderung demokratischer Werte und die Entwicklung einer gemeinschaftlichen Fähigkeit zur Bewältigung dieser Herausforderungen von zentraler Bedeutung ist.

Sicherheitsroboter: moderne und dynamische Bewachung?

Zu Beginn seiner Rede präsentierte Alessandro Morra, CEO und Gründer von Ascento AG, dem Publikum den neuen Roboter «Ascento Guard». Nebst den technologischen Fortschritten wurde den Zuschauerinnen und Zuschauern die Funktionalität der künstlichen Intelligenz erläutert. Die Roboter können viele Aufgaben übernehmen, da sie heute auf der Steuerstrategie «Learning Based Control» basieren. Dabei lernt ein System durch Erfahrung und Training, wie es auf verschiedene Ereignisse reagieren soll. In Zusammenarbeit mit den Sicherheitsdienstleistern wird die Planung und der Einsatz der Roboter gemeinsam festgelegt. Die Roboter können derzeit in Aussenbereichen wie Parkplatzüberwachung eingesetzt werden, sie sollten jedoch künftig durch kontinuierliche Weiterentwicklung in einer breiteren Palette von Aufgabenbereichen eingesetzt werden.

Drohnen im Sicherheitseinsatz – Fluch oder Segen?

Bei der Präsentation von Hansjürg Inniger, Leiter Mobiler Objektschutz bei der Securiton AG, und Ueli Sager, Robotik- und Drohnen-Spezialist und Inhaber der Remote Vision GmbH, ging es in die dritte Dimension. Anhand von Praxisbeispielen wurde aufgezeigt, wie Drohnen sinnvoll als neue Perspektive im Sicherheitseinsatz genutzt und wie diese in bestehende Sicherheitslösungen eingebunden werden können. Beim Thema autonome Drohnen versus manuell gesteuerte Drohnen wurde aufgezeigt, dass die Grenzen für autonome Drohnen heute nicht primär in der Technologie, sondern immer noch in der Gesetzgebung liegen.

Crowd Management und technische Unterstützung am Beispiel «Badenfahrt 2023»

Crowd Management bezieht sich auf die Organisation und Kontrolle von Menschenmengen in öffentlichen Bereichen oder Veranstaltungen. Dabei stehen der reibungslose Ablauf und die Sicherstellung des Wohlbefindens aller Teilnehmenden im Fokus. Michael Moos, Fachexperte für Personendynamik bei ASE AG, erläuterte die Grundlagen des Crowd Management, welche die Risikobewertung, Planung und Gestaltung des Veranstaltungsortes, Kommunikation, technologische Unterstützung und die Notfallplanung beinhalten.

Am Beispiel der Badenfahrt, welche im August 2023 erfolgreich durchgeführt wurde, erklärte Michael Moos, welche Aspekte bei der Beurteilung der Sicherheit eines Areals wesentlich sind. Die Schlüsselkriterien, gem. Moos, basieren auf der Theorie der Personendynamik. Diese umfassen die Evakuierung des Bereichs, den Personenfluss, die Gestaltung der Verkehrswege und letztlich die Personenrettung. Dank der sorgfältigen Planung verlief die Badenfahrt 2023 reibungslos. Das Patrouillenmanagement der Polizei und die Unterstützung durch private Sicherheitsdienste ermöglichten eine erfolgreiche Regulation der Menschenmenge. Zusätzlich wurden verkehrspolizeiliche Massnahmen umgesetzt und fünf Sanitätshilfestellen positioniert. Dank dem eigenen Funknetz für den privaten Sicherheitsdienst, konnte eine Schnittstelle zur Stadt- und Kantonspolizei eingerichtet werden. Für die Messung und Visualisierung der Menschenansammlungen wurden Kameras mit künstlicher Intelligenz eingesetzt. Zusammenfassend hat die intensive Vorbereitung aller beteiligten Partner im Sicherheitsverbund zum guten Festverlauf entscheidend beigetragen.

Webinar

Mit Employer Branding dem Fachkräftenmangel entgegenwirken

31. Januar 2024, Webinar

Am 31. Januar 2024 haben Dr. Adrienne Suvada und Dr. Adis Merdzanovic ein Webinar zum Thema “Employer Branding” geleitet, das den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die Thematik und in mögliche Lösungsansätze zur Bewältigung des Fachkräftemangels bot.  Angesichts der Fortschritte in Technologie und Gesellschaft ergeben sich neue Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt, die Unternehmen berücksichtigen müssen, um sowohl intern als auch extern als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Die Rekrutierung neuer Talente und die Bindung bestehender Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind wesentliche Faktoren, welche zur Attraktivität eines Unternehmens beitragen.

Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff “Employer Branding”? Employer Branding umfasst den ganzheitlichen Prozess und die Herangehensweise zur strategischen Positionierung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber – sowohl intern als auch extern.  Das Ziel von Employer Branding ist es, das Unternehmen als begehrenswerten Arbeitgeber zu präsentieren, der nicht nur gute Arbeitsbedingungen bietet, sondern auch eine positive Unternehmenskultur, Entwicklungsmöglichkeiten, attraktive Vergütungen und Benefits sowie eine klare Unternehmensvision und -werte vermittelt.

Gemäss der Studie des ZHAW, sind Rekrutierungsschwierigkeiten oft auf einen Mangel an qualifizierten Bewerbern und Bewerberinnen und/oder fehlende Kompetenzen zurückzuführen. Auch die generelle Situation auf dem Arbeitsmarkt und hohe Lohnansprüche zählen zu den häufigen Ursachen. Durch eine angemessene Kommunikationsstrategie, zielgruppengerechte Botschaften und die Stärkung der Arbeitgebermarke können die Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Employer Branding ist einerseits ein kontinuierlicher Prozess und anderseits eine Schnittstellenfunktion, die eine enge Zusammenarbeit und Koordination verschiedener Abteilungen erfordert. Die Analyse der aktuellen Situation und die Identifizierung von Optimierungspotenzialen ermöglichen den Unternehmen, sich langfristig auszurichten und sich den wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes anzupassen.

Veranstaltung

Cyber Security Days & 16. FSS Security Talk

24. Februar 2024, Bern

Verstärktes Engagement des Bundes im Bereich

Cybersicherheit: Wie sicher ist die Schweiz?

Die wachsende Gefahr von Cyberkriminalität und staatlichen Cyberoperationen erscheint als unausweichliche Folge der fortschreitenden Digitalisierung. Im Rahmen der Swiss Cyber Security Days SCSD fand am 21. Februar 2024 der 16. FSS Security Talk statt. Die Veranstaltung dient als Wissensplattform der Schweiz im Bereich der Cyber Security. Erstmals wurde diese Veranstaltung auf dem BERNEXPO-Gelände in Bern durchgeführt. Zahlreiche nationale und internationale Expertinnen und Experten aus den Bereichen Forschung, Verwaltung und Wirtschaft gewährten Einblicke in gegenwärtige und künftige Cyber-Bedrohungen und präsentieren die neuesten Erkenntnisse, Herausforderungen sowie mögliche Lösungsansätze.

Cyber Security in Space

Prof. Dr. Thomas Zurbuchen, der renommierte schweizerisch-US-amerikanische Astrophysiker und ehemaliger Wissenschaftsdirektor der NASA, ist aktuell als Leiter des ETH Zürich Space tätig. Er eröffnete seine Rede mit der Erläuterung der bestehenden Cyberrisiken im Weltraum. Die zunehmende Nutzung von Satelliten erhöht die Sicherheitsrisiken im Weltraum erheblich. Mögliche Systemfehler können zu Hackerangriffen führen, welche die Funktion von Satelliten beeinträchtigen und schliesslich zu Ausfällen von Kommunikations- und Navigationsdiensten sowie zum Verlust von sensiblen Daten führen können. Prof. Dr. Zurbuchen erinnerte an einen Vorfall im Jahr 2018, als ein spät erkannter Hackerangriff bei der NASA zu einem Datenverlust führte. Die Verzögerung bei der Erkennung solcher Vorfälle verschärft die Problematik zusätzlich. Finanzielle Verluste durch Betriebsunterbrechungen, hohe Kosten für die Wiederherstellung von Systemen und Folgeangriffe sind nur einige Konsequenzen solcher Angriffe. Die Implementierung der Cybersicherheitsmassnahmen wird häufig mit hohen Kosten verbunden, doch vielmehr sollte diese als eine vorausschauende Investition betrachtet werden – auch im Weltall.

Drohnen: Freund und Feind

Auf der Hauptbühne demonstrierte die Swisscom dem Publikum ihre neuste Drohne. Philipp Eder, Leider der Abteilung für Drohnen und Roboter, gliederte die Drohnen in die Kategorien “good guys” und “bad guys”, da der Einsatzbereich von Drohnen immer vielfältiger wird. Diese werden unter anderem in bewaffneten Konflikten eingesetzt, können aber auch wertvolle Sicherheitsdienstleistung erbringen – beispielsweise beim Perimeterschutz oder bei Infrastrukturinspektionen. Insbesondere bei der Überwachung grosser Gebiete oder Baustellen können Drohnen vorteilhaft sein. Dennoch bergen sie auch Risiken, zum Beispiel für Datenschutzverletzung, die nicht offensichtlich sind. Zum Beispiel könnten Drohnen, die in China, dem weltweit grössten Drohnenhersteller hergestellt werden, Daten sammeln und zu chinesische Server übertragen. Philipp Eder betonte die Bedeutung strenger regulatorischer Massnahmen bei Drohneneinsätzen sowie verschlüsselte Datenübertragung innerhalb der eigenen Datacentern.  

JPEG: Vertrauensverlust?  

Häufig hört man die Abkürzung JPEG und verwendet sie sogar im beruflichen Kontext, aber was genau verbirgt sich dahinter? JPEG ist ein weit verbreitetes Dateiformat, welches ermöglicht, digitale Medien schnell und mit akzeptablen Verlusten an visueller Qualität zu übertragen. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, ergeben sich viele innovative Möglichkeiten für die Erstellung von digitalen Inhalten. In diesem Zusammenhang erläuterte Prof. Dr. Touradj Ebrahimi die Verbreitung von Deep Fakes – digitalen Inhalten (Bild, Audio- oder Videoaufnahmen), die durch künstliche Intelligenz manipuliert wurden. Mittlerweile können sogar Stimmen imitiert werden oder vollständig gefälschte Bilder und Videos erstellet werden, die Situationen zeigen, die nie stattgefunden haben.
Was hat nun JPEG mit Deep Fake zu tun? Da JPEG eines der häufigsten Dateiformate ist, bei dem die visuelle Qualität beeinträchtigt sein kann, ist die Erkennung der manipulierten Inhalte weniger offensichtlich. Der Missbrauch dieser Technologie birgt eine Reihe von Risken: die Verbreitung von Falschinformationen, Schädigung von Ruf und Glaubwürdigkeit, Missbrauch in politischen oder geschäftlichen Kontexten, um nur einige zu nennen. Diese Gefahren machen es wichtig, Strategien und Mechanismen zu entwickeln, um die Verbreitung von manipulierten Inhalten einzudämmen und die Integrität von Informationen zu schützen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Digitalisierung auch Instrumente bereitstellt, um Desinformation zu identifizieren und ihre Verbreitung einzudämmen. Die Entwicklung von Technologien zur Erkennung von Gesetzen und Vorschriften sind notwendig, um die Verbreitung von Falschinformationen einzuschränken.

Kognitive Cyber Kriegsführung – hacking the brain 

Mauro Vignati, Advisor New Digital Technologies of Warfare beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), behandelte die Thematik des Einsatzes von Cyber-Technologien und – Techniken, die darauf abzielen, die Gedanken, Meinungen und Verhaltensweisen von Menschen zu beeinflussen. Die Welt ist geprägt von der toxischen Überinformation, welche rege genutzt und ausgenutzt wird. Im Gegensatz zu herkömmlichen Formen der Cyber-Kriegsführung, die darauf abzielen, Netzwerke, Systeme oder Infrastrukturen anzugreifen, liegt der Fokus der kognitiven Cyber-Kriegsführung auf der Beeinflussung der kognitiven und emotionalen Ebene der Zielgruppe. Besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass kognitive Kriegsführung auch gezielt gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt werden kann. Welche Formen kann dies annehmen?
Einerseits die Verbreitung falscher oder irreführender Informationen, also Desinformation und Propaganda, um die öffentliche Meinung zu manipulieren oder zu beeinflussen, sowie in der gezielten Anwendung psychologischer Taktiken, welche die Einstellungen und Überzeugungen von Menschen lenken können. Dies kann beispielsweise die Verbreitung von Angst oder Misstrauen beinhalten. Weiter umfasst die kognitive Kriegsführung die Manipulation von sozialen Interaktionen, um den Zugang zu vertraulichen Informationen zu erlangen. Schliesslich wird die gezielte Verbreitung von Inhalten in sozialen Medien genutzt, um Stimmungen zu schüren. Kognitive Cyber-Kriegsführung kann von politischen Akteuren oder anderen Gruppen eingesetzt werden, um verschiedene Ziele zu erreichen. Eine Herausforderung besteht darin, diese zu erkennen, da die Methoden kognitiver Kriegsführung oft subtil und indirekt eingesetzt werden. Ein möglicher Lösungsansatz besteht laut Vignati darin, das kritische Denken zu fördern, damit Fehlinformationen und Manipulationstechniken identifiziert und vermieden werden können.

Veranstaltung

2. Fachtagung KKPKS Veranstaltungs-sicherheit

29. Februar 2024, Zürich

Rechtsgrundlagen und Haftung bei Schadenereignissen an Veranstaltungen

“Erwarte immer das Unerwartete!”

“Nach der Organisation ist vor der Organisation”.

Mit diesen beiden Leitmotiven begann am 29. Februar 2024 die 2. Fachtagung zum Thema “Rechtsgrundlagen und Haftung bei Schadenereignissen an Veranstaltungen”. 

Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher von Grossveranstaltungen steht für alle Beteiligte – Veranstalter, Sicherheitsdienstleister und Behörden – an erster Stelle. Insbesondere bei Grossveranstaltungen ist aufgrund der zahlreichen Teilnehmenden mit erhöhten Sicherheitsrisiken zu rechnen. Kommt es zu einem Zwischenfall, stellt sich die Frage nach der Verantwortlichkeit bei der Umsetzung angemessener Sicherheitsvorkehrungen und der Haftung für entstandene Schäden.

Die Verantwortung für das Wohlergehen der Gäste und die Sicherheit der Umgebung liegt beim Veranstalter. Es wird untersucht, inwiefern der Veranstalter strafrechtlich belangt werden kann und ob er seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Die Verletzung einer anerkannten Regel oder beispielsweise mangelnde Vorhersehbarkeit kann als sorgfaltswidriges Verhalten eingestuft werden. Ob die erforderliche Sorgfalt im konkreten Fall eingehalten wurde, hängt stark vom Einzelfall ab.

An Beispielen der Massenpanik in Mekka im Jahr 2015 und des kollektiven Versagens bei der Durchführung der Loveparade in Duisburg haben erfahrene Spezialisten und Spezialistinnen diverse Vorträge gehalten. Marcel Hirschi (Security&Safety AG) erklärte, welche Herausforderungen die Planung der Grossanlässe birgt und betonte die Bedeutung angemessener Reaktionen darauf.

Anschliessend fand eine ausführliche Debatte auf dem Fachpodium statt. Im Fokus stand die Frage, ob ein Veranstaltungsgesetz in der Schweiz notwendig sei. Derzeit liegt die Erteilung von Auflagen zur Veranstaltungssicherheit bei den Kantonen bzw. den Gemeinden. Beim Aperitif wurde die Diskussion rege fortgesetzt und mit folgendem Fazit abgeschlossen: «Eine Veranstaltung kann nie vollständig risikofrei sein. Würde man alle Risiken eliminieren wollen, müsste man alle Veranstaltungen verbieten.»

Webshop

Lehrmittel Berufsprüfungen

www.shop.vssu.org

Neuer Webshop des VSSU

Dank der Ausbildungskommission AuKo konnten die Handbücher zu den Themen «Recht» und «Sozialkompetenz» in deutscher und französischer Sprache erstellt werden. Diese Lehrmittel dienen als Vorbereitungshilfe für die Berufsprüfungen und können auch als Nachschlagewerke genutzt werden. VSSU-Mitglieder haben die Möglichkeit, die Lehrmaterialien kostenlos im Webshop mit den entsprechenden Codes zu beziehen. Die Codeänderungen werden jeweils in der Closed User Group bekanntgegeben. Darüber hinaus können auch Nicht-Mitglieder diese Lehrmittel unkompliziert via Kreditkarte erwerben. Das Angebot wird kontinuierlich ergänzt und aktualisiert.

Lehrmittel

Fach 2 “Recht”

CHF 60

Jetzt kaufen

Handbuch

Fach 3 “Sozialkompetenzen”

CHF 50

Jetzt kaufen

Julija Sicova

Redaktion

Blanka Genini

Digital Design und Layout

Elena Ruch

Redaktion, Korrektur

 Weiss traduction genoss.

Übersetzung